Durchfall und dessen Ursache

Symptome, Ursachen und Ernährung bei Durchfallerkrankungen

Geschätzte Lesedauer: ca. 2:30 Min.

In vielen Fällen beginnt plötzlicher Durchfall mit einem Grummeln im Bauch und unangenehmen Bauchkrämpfen. Der rasche Gang zur Toilette ist dann typisch bei Durchfall. Ursachen für die Beschwerden können vielfältig sein. Warum eine angepasste Ernährung bei häufigem Durchfall sinnvoll ist und woran es liegen kann, dass man häufig Durchfall nach dem Essen hat, lesen Sie hier.

Erfahren Sie

Beschreibung:

Durchfall (Diarrhö) bezeichnet den Zustand, bei dem der Stuhlgang flüssiger als normal ist und häufig entleert wird. Es wird als Austritt von mehr als drei wässrigen Stühlen innerhalb von 24 Stunden definiert. Durchfall kann akut oder chronisch sein und reicht von mild bis schwer.

Symptome:

Mögliche Symptome bei Durchfall können sein:

  • Häufige, flüssige oder dünne Stühle  
  • Bauchschmerzen oder Krämpfe  
  • Dringendes Stuhlbedürfnis  
  • Übelkeit und Erbrechen  
  • Blähungen 
  • Fieber 
  • Gewichtsverlust  
  • Dehydration 
Ursachen:

Mögliche Durchfall-Ursachen können sein:

  • Infektionen (Viren, Bakterien oder Parasiten), z. B. Magen-Darm
  • Grippe (Gastroenteritis)  
  • Lebensmittelvergiftungen  
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z. B. Laktoseintoleranz)  
  • Medikamente (z. B. Antibiotika)  
  • Reizdarmsyndrom (IBS)  
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)  
  • Stress oder Angst  
Behandlung:

Die Behandlung von Durchfall hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Meistens hilft es, sich auszuruhen und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen, um Dehydration zu vermeiden. Außerdem sollte die Ernährung bei Durchfall auf Schonkost umgestellt werden (z. B. Zwieback, Reis, Bananen oder Apfelmus).



Dann sollten Sie zum Arzt:
  • Wenn der Durchfall länger als drei Tage anhält  
  • Bei hohem Fieber (über 39°C), starkem Bauchschmerz oder Blut im Stuhl  
  • Bei Anzeichen von Dehydration (z. B. wenig oder kein Urin, sehr trockene Haut, starke Schwäche)  
  • Wenn Kleinkinder oder ältere Menschen betroffen sind und der Durchfall länger anhält  
  • Wenn der Patient sehr krank aussieht oder der Gesundheitszustand sich rapide verschlechtert  
  • Bei chronischem Durchfall oder unerklärlichem Gewichtsverlust  
  • Nach Reisen, besonders in tropische oder subtropische Regionen, bei Verdacht auf parasitäre oder tropische Erkrankungen

Was ist Durchfall?

Durchfall an sich ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Bei plötzlichem Durchfall, auch medizinisch Diarrhö genannt, ist die normale Stuhlfrequenz stark erhöht und häufig mit einem größeren Stuhlvolumen verbunden. Der Stuhl ist meist ungeformt bis wässrig. Durch den plötzlichen Verlust von sehr viel Flüssigkeit und Elektrolyten fühlen sich die betroffenen Personen geschwächt und ermattet. Manchmal treten Begleitsymptome wie Blähungen, Übelkeit und Erbrechen auf.

Je nachdem, wie lange der Durchfall andauert, unterscheidet man zwischen einer akuten und einer chronischen Diarrhö. Bei akutem Durchfall treten die Beschwerden in der Regel sehr plötzlich auf und dauern nur wenige Tage an.

Mögliche Symptome, die bei Durchfall auftreten können:

Was sind häufige Ursachen für Durchfall?

Mann mit Toilettenpapier

Verschiedene Faktoren können zu plötzlichem Durchfall führen, beispielsweise:

  • Magen- und Darminfektionen
  • Lebensmittelvergiftung
  • Lebensmittelallergie
  • Ungewohnte Ernährung
  • Antibiotikaeinnahme

Warum habe ich Durchfall nach dem Essen? Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass Sie möglicherweise überempfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren. Grund dafür ist nicht selten eine Lebensmittelunverträglichkeit. Kommen die auslösenden Lebensmittel weiterhin auf den Teller, kann Durchfall chronisch werden.

Es kann auch vorkommen, dass Durchfall durch einen viralen oder bakteriellen Infekt ausgelöst wird – denn auch in Lebensmitteln lauern Keime. So können sich Bakterien auf rohem Fleisch ansiedeln oder in Milchprodukten zu finden sein. Da es sich bei Durchfall-Ursachen also auch um Infekte handeln kann, ist es wichtig, die Ansteckungsgefahr zu beachten.

Generell gilt: Die medikamentöse Behandlung sollte die Darmentleerung nicht vollständig unterdrücken, sondern rasch regulieren. Hierfür eignen sich pflanzliche Mittel oder auch ein Ausgleich der Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste mit speziellen Elektrolytpräparaten.

Wie sieht die richtige Ernährung bei Durchfall aus?

Bei Durchfall sind die Ursachen oftmals auch ernährungsbedingt. Ob das richtige Essen die Dauer von Durchfall beeinflussen kann, ist medizinisch nicht belegt. Allerdings kann eine angepasste Ernährung bei Durchfall sinnvoll sein. Was kann ich also essen bei Durchfall

Schonkost zur Ernährung bei Durchfall
  • Gegarte oder gedämpfte Schonkost

  • Kräutertee mit Fenchel oder Kamille

  • Ballaststoffe in Kartoffeln, Reis oder Haferflocken

  • Joghurt oder Milchprodukte mit Probiotika

  • Salzstangen und Zwieback

Viel trinken ist ein bewährtes Mittel gegen Durchfall. Denn dann ist es wichtig, den Flüssigkeits- und Salzverlust wieder auszugleichen. Greifen Sie zu Kräutertees oder trinken Sie stilles Wasser. Auch Elektrolytlösungen können die Beschwerden lindern, da sie Salze, Mineralstoffe und Traubenzucker enthalten.

Zusätzlich zur Flüssigkeitsaufnahme können ballaststoffreiche und probiotische Lebensmittel helfen. Auf fettige und hochverarbeitete Mahlzeiten sollten Sie allerdings verzichten. Stattdessen ist Schonkost, die leicht verdaulich und ohne zusätzliches Fett zubereitet wurde, zu empfehlen. Nach einigen Tagen können Sie dann auf leichte Normalkost übergehen.

Was hilft bei häufigem Durchfall?

Bei einer Dauer von mehr als 4 Wochen handelt es sich um chronischen Durchfall. Wenn Sie häufig Durchfall haben, können vorbeugende Maßnahmen sinnvoll sein:

  • Obst und Salat vor dem Verzehr waschen
  • Leicht verdauliche Lebensmittel wählen
  • Auf eine schonende Zubereitung achten, wie Garen oder Dünsten
  • Ansteckungen durch Infektionen vermeiden
  • Auf eine sorgfältige Körper- und Toilettenhygiene achten
  • Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen
  • Auf eventuelle Allergien und Unverträglichkeiten prüfen lassen

Mit Durchfall nach dem Essen signalisiert uns der Körper, dass er bestimmte Bestandteile der Nahrung nicht richtig abbauen oder verwerten kann. Um Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten, wie eine Laktoseintoleranz oder Fructosemalabsorption ausschließen zu können, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Quellen:

Stada: Patientenratgeber „Gesunde Verdauung gesundes Leben“

Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes: Merkblatt für Beschäftigte und Reisende: Durchfall (Diarrhoe)

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Durchfall. https://www.gesundheitsinformation.de/ (Abgerufen am 02.10.2024)

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